Rom*nja in den Medien – Neues Handbuch für diskriminierungskritischen Journalismus
Die Publikation richtet sich an alle Medienschaffenden, die sich diskriminierungskritisch mit der Repräsentation von Rom*nja auseinandersetzen und von den Erfahrungen einer Selbstorganisation und von Journalist*innen aus der Community lernen möchten. Wir bieten praktische Hilfestellungen, Wissen und Argumente, um in das Thema einzusteigen, sich weiterzubilden, nachzuschlagen und mit Kolleg*innen zu diskutieren.
Antiziganismus ist in deutschen Medien nach wie vor allgegenwärtig. Journalist*innen und Fotograf*innen reproduzieren – häufig unbewusst – systematisch jahrhundertealte Klischees. Generalisierung, Kulturalisierung und Kriminalisierung bestimmen noch heute die Berichterstattung zu Rom*nja. Doch die stereotype und rassistische Darstellung wird den vielfältigen Lebensrealitäten der Angehörigen der größten Minderheit Europas nicht gerecht. Nur selten kommen sie selbst zur Sprache. Die oft prekären Arbeitsbedingungen im Journalismus fördern eine klischeehafte Berichterstattung noch, denn gerade Zeitdruck begünstigt den Rückgriff auf bekannte Narrative. Die Auswirkungen auf das Leben von Sinti*zze und Rom*nja sind real. Die stereotype und rassistische Berichterstattung befeuert eine ablehnende gesellschaftliche Haltung und führt dazu, dass Gewalt und Diskriminierung gegenüber Menschen mit tatsächlichem oder zugeschriebenem Roma-Hintergrund zunehmen. Das Handbuch hält daher konkrete Empfehlungen für Journalist*innen bereit und liefert Hintergrundinformationen zum Thema Antiziganismus in den Medien. Ein Glossar mit wichtigen Begriffen im Themenfeld ist als Einleger enthalten.
Das Handbuch ist im Rahmen unseres Modellprojekts „Diversity in Media“ zur Sensibilisierung von Medienschaffenden für Antiziganismus entstanden. Das von 2020 bis 2024 laufende Projekt entwickelte sich aus den bundesweit einzigartigen systematischen Medienmonitorings, die wir seit über zehn Jahren durchführen. Amaro Foro ist eine transkulturelle Selbstorganisation von Rom*nja und Nicht-Rom*nja in Berlin. Gemeinsam engagieren wir uns gegen Antiziganismus und für Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Amaro Foro ist Romanes und bedeutet „Unsere Stadt“.
