Diversity-Kompetenz als Schlüsselqualifikation in Leistungsbehörden und Sozialberatungsstellen mit Schwerpunkt: Chancengleichheit und Teilhabegerechtigkeit für Rom*nja

Das Projekt bietet Fortbildungen zum Thema Antiziganismus u. A. für Leistungsbehörden und Sozialberatungsstellen an. Die Bildungsangebote beinhalten konkrete Ansätze, die dem Veränderungshandeln der Mitarbeiter*innen der Leistungsbehörden einerseits, und der Sozialarbeiter*innen aus den Beratungsstellen anderseits eine ziel- und zukunftsweisende Richtung geben. Bei der Durchführung der Fortbildungen geht es nicht darum, Menschen verändern zu wollen, sondern um eine Veränderung ihrer Kommunikation, ihrer Mitwirkung an Entscheidungsprozessen und -strukturen zu bewirken.

Amaro Foro dokumentiert antiziganistische Diskriminierungsvorfälle seit 2014 systematisch. Im Kontext von Leistungsbehörden sind solche Diskriminierungen als besonders gravierend anzusehen, weil sie für die Betroffenen oft existenzbedrohende Konsequenzen haben. Für Sozialberater*innen ist der Umgang damit eine Herausforderung, denn sie haben oft keine spezifischen Kenntnisse zu Antiziganismus und müssen in ihrem Arbeitsalltag ein hohes Arbeitsaufkommen und Verunsicherung angesichts sich stetig ändernder Rechtslagen bewältigen. Amaro Foro setzt deshalb seit 2019 das Projekt um, das gezielt Antiziganismus im Behördenkontext in den Blick nimmt. Nach einer vertieften Bedarfsanalyse wurden zwei verschiedene, passgenaue Weiterbildungsformate entwickelt, die seit 2020 kostenlos angeboten werden. Sie richten sich an Behördenmitarbeiter*innen und an Sozialberater*innen.

Die Fortbildungsangebote beinhalten vielfältige methodische Formate und didaktische Zugänge, um allen Teilnehmenden neue Erfahrungs-, Erlebnis- und Erkenntnisbereiche zu bieten und zentrale Aspekte von Antiziganismus zu beleuchten. Die Fortbildungen berücksichtigen den realen Arbeitsalltag ebenso wie eine komplexe und sich weiterentwickelnde rechtliche Situation, legen den Fokus jedoch vor allem auf die Bewusstmachung und (Selbst-)Reflexion verinnerlichter Stereotype. Die speziell für dieses Projekt entwickelten interaktiven Methoden ermöglichen es den Teilnehmenden, sich in einem geschützten Raum auszutauschen und ihr professionelles Handeln zu stärken. Denn ein diskriminierungsfreies Behördenhandeln ist nicht nur aus ethischen und menschenrechtlichen Erwägungen heraus zwingend erforderlich, sondern ist auch Bestandteil einer professionellen Kompetenz, die allen Beteiligten zugute kommt – Berater*innen, Behördenmitarbeiter*innen und natürlich den Betroffenen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? 

Melden Sie sich gerne per Mail an:
georgi.ivanov@amaroforo.de