Pressemitteilung
Politisch motivierte Razzia auf Kosten der größten Minderheit Europas
Am 14.10.2025 werden wohnungslose Bürgergeld-Bezieher:innen, die in einem Hotel untergebracht sind, durch Mitarbeiter:innen der Berliner Jobcenter um 6 Uhr morgens aufgesucht. Begleitet von zwei Mitarbeitenden der Familienkasse und 21 Polizeibeamt:innen hatten 18 Mitarbeitende aller Berliner Jobcenter nach eigenen Angaben das Ziel, mit den Hotel-Bewohner:innen „… in Kontakt zu treten, Unterstützung anzubieten und Hinweisen auf möglichen Sozialleistungsmissbrauch nachzugehen.“[1]
Bekannt ist das Hotel in Tempelhof-Schöneberg seit mehreren Monaten durch rassistische Medienberichterstattungen. Eine detaillierte Einordnung der Situation vor Ort hat Amaro Foro bereits am 15.09.2025 veröffentlicht.[2]
Die Razzia wird unglaubwürdig als gutwillige Beratungsaktion dargestellt. „Zum einen ist es keine gängige Praxis der Jobcenter, aufsuchende Beratungsarbeit anzubieten und schon gar nicht um 6 Uhr morgens, begleitet von Polizei und Presse. Zum anderen ist der Zeitpunkt der Aktion fragwürdig. Wieso tun die Jobcenter dies erst jetzt und explizit in diesem Hotel?“ – fragt Georgi Ivanov, Leiter der Anlauf- und Beratungsstelle bei Amaro Foro.