Amari rromani chib
Am 5. November ist der offizielle internationale Tag der Romanes-Sprache. Anlässlich dazu laden Amaro Foro e.V., Amaro Drom e.V. und Rroma-Informations-Centrum zu einer Veranstaltung am 4. 11. 2019 ein.
Die Veranstaltung wird eröffnet von Milan Pavlovic vom Rroma-Informations-Centrum, der einige Gedichte auf Romanes vorträgt. Denn das Romanes ist nicht nur eine bedrohte Sprache, sondern gleichzeitig eine, die für das Empowerment der Roma-Communitys von Bedeutung ist.
Anschließend werden wir uns einem Thema zuwenden, das leider immer noch aktuell ist: Auch 2019 gibt es noch Wissenschaftler*innen, die versuchen, durch empirische Untersu-chungen antiziganistische Stereotype vermeintlich zu bestätigen – etwa Dr. Jelena Čvoro-vić in Serbien, die versuchte, einen durchschnittlich niedrigen IQ unter Rom*nja nachzu-weisen, und auch in ihren weiteren Publikationen etliche Stereotype bestätigend aufgegriffen hat. Mit einer solchen Positionierung ist sie dabei kein „schwarzes Schaf“, sondern hat die serbische Akademie der Wissenschaften hinter sich.
Akademiker*innen mit Roma-Hintergrund haben ihre Forschung immer wieder kritisiert, etwa Prof. Dr. Hristo Kyuchukov, Psycholinguist und Professor an der Universität Silesia in Katowice. Relevant ist dabei auch die Frage nach ihrer Forschungsmethodik. Antiziganis-tisch geprägte Forschung durch Angehörige der Mehrheitsgesellschaft hat ein lange Ge-schichte mit teils verheerenden Auswirkungen – nicht nur, aber besonders in Deutschland.
Prof. Dr. Hristo Kyuchukov wird in seinem Vortrag sowohl auf historische Fälle als auch auf gegenwärtige Forschung eingehen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Moderiert wird die Veranstaltung von Denisz Petrovity, Leiter des Projekts “Jekhipe-Gemeinsam!”
„Amari rromani chib“ ist eine gemeinsame Veranstaltung von und mit Amaro Foro e.V., Rroma-Info-Centrum e.V., Amaro Drom e.V.
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung.